4. Oktober 2019 | Quelle: Rieser Nachrichten

Das neue Konzept sieht einen Umbruch vor um so einheimische Spieler fördern zu können

Nach einer eigentlich erfolgreichen Saison, als man einen sehr guten zweiten Platz hinter dem FC Bayern München erreichen konnten, stehen die Regionalligabasketballer des TSV Nördlingen vor einem Umbruch.

Trotz elf Siegen in elf Heimspielen, ging das Zuschauerinteresse jedoch mit jedem Spiel spürbar zurück. Eine vereinsinterne Analyse kam zu dem Ergebnis, dass es Zeit ist, einen neuen, alten Weg zu gehen, um die Begeisterung für Basketball in Nördlingen wieder neu zu entfachen.

Es wird ein großer Schritt weg von den professionellen Strukturen und dem Erfolg um jeden Preis hin zu einer nachhaltigen Philosophie und einem langfristigen Konzept gewagt. In Zeiten, in denen auch im Basketball Kleinstädte ohne einen Investor keine Chance gegen die großen Vereine wie ratiopharm Ulm, FC Bayern München und den Brose Baskets aus Bamberg haben, gilt es, sich auf eigene Kräfte zu konzentrieren.

Das neue Regionalligateam der Basketballer - stehend von links: Julius Kluger, Vinny Curta, Bene Veh, Jan Schmalfeld, Tobias Mussgnug, Flo Knie, Chris Geyer, Philipp Lämmermeier und Coach Sebbi Moll. Knieend von links: Bene Schwarzenberger, Pascal Schröppel, Max Scherer, Jojo Steinmeyer, Andi Ruf, Linus Hecht und Philipp Steinmeyer. Es fehlt: Robin Seeberger. Foto: Foto Finck / Katja Mangold

Im Zuge der Neuausrichtung wurde ein Plan erstellt, der eine Rückkehr zu den attraktiven Regionalspielzeiten vorsieht. Ähnlich wie damals ein Michael Lake oder Bill Bessior soll ein einziger Profispieler das Team auf und abseits des Platzes unterstützen und führen. Dabei liegt der Fokus auf der Entwicklung junger und einheimischer Spieler, die sich dem Verein und dem Publikum verpflichtet fühlen und das Nördlinger Basketballherz am rechten Fleck tragen. Gemeinsames Ziel: ergebnisoffenen, aber attraktiven und spannenden Nördlinger Herrenbasketball.

Als Profispieler wurde mit Vincent „Vinny“ Curta ein 1,95 Meter großer Aufbauspieler verpflichtet, der in der Saison 2017/18 mit 33 Punkten im Schnitt der bester Scorer aller US-Colleges war. Doch nicht nur seine Fähigkeit zu Punkten, sondern besonders seine Übersicht, seine Führungsqualitäten und seine Persönlichkeiten überzeugten die Verantwortlichen. Vinny soll mit seiner Erfahrung und seinem Talent die junge Mannschaft anführen und den Zuschauern gemeinsam mit den anderen Jungs attraktiven Basketball bieten.

Ein großer Coup gelang dem Management mit der Rückholaktion von Robin Seeberger: Robin wird nach einem erfolgreichen Jahr in Treuchtlingen nächste Saison wieder für Nördlingen auflaufen. Nicht nur aufgrund seiner guten Leistungen und seiner Erfahrung, sondern vor allem wegen seinem Charakter, seiner Einstellung und seiner Verbundenheit zu Nördlingen passt Robin Seeberger perfekt in die neue Philosophie der Herren 1. Ein ebenso wichtiger Punkt für Verein und Trainer war die Zusage der etablierten Kräfte Florian Knie sowie Johannes und Philipp Steinmeyer, die auch in der neuen Saison auf Korbjagd gehen werden. Trotz ihres jungen Alters haben diese Spieler schon einige Erfahrung auf Regionalliga Niveau sammeln können und sind bereit das Team anzuführen und die Erfahrung an die noch jüngeren Spieler weitergeben. Die Jugendspieler Julius Kluger (15), Max Scherer (16) Benedikt Schwarzenberger (16), Pascal Schröppel (16) und Linus Hecht (17) sollen im Zuge der Jugendförderung noch mehr Verantwortung auf dem Platz bekommen. Zudem stoßen mit Tobias Mussgnug, Philipp Lämmermeier, Bene Veh, Andi Ruf und Jan Schmalfeld fünf Spieler aus der Herren 2 zum Team hinzu. Während der erfahrene Tobias Mussgnug bereits in der Regionalliga eingesetzt wurde, ist die Liga für die anderen Spieler Neuland.

Der neue Headcoach Sebastian Moll traut den jungen Spielern jedoch zu, einen weiteren Schritt in der Entwicklung zu nehmen und sich schnell an das neue Niveau anzupassen. Ein Bestandteil des neuen Konzepts ist zudem der fließende Übergang zwischen Jugend- und Herrenbereich. So stehen weitere Jugendspieler im Trainingskader, die über kurz oder lang den Sprung in die Regionalliga schaffen sollen.

Tolle Saison in Aussicht

Ein Umbruch ist aus Erfahrung nie einfach und es wird nicht in nur einem Jahr zu schaffen sein. Dennoch besteht die Hoffnung, dass die Fans und Zuschauer diesen Weg mitgehen und die Mannschaft auch in schweren Phasen unterstützen. Der TSV Nördlingen freut sich auf eine tolle Saison mit echtem Nördlinger Basketball aus dem einzigartigen Ries.