10. Dezember 2019 | von Sebastian Moll

Die Rieser gewinnen im schwäbischen Derby gegen den direkten Konkurrenten TV Augsburg. Unterstützung gab es von einem spanischen Gastspieler.

Im schwäbischen Derby gegen den direkten Konkurrenten TV Augsburg feierten die Rieser Basketballer im sechsten Anlauf endlich den ersten Auswärtssieg der Saison. Unterstützung erhielt die Mannschaft dabei von dem spanischen Gastspieler Victor Martinez.

Eine Woche nach dem überzeugenden Heimsieg gegen den TSV Weilheim stand für die TSV-Basketballer ein wichtiges Auswärtsspiel in Augsburg an. Nachdem man das erste sogenannte 6-Punkte-Spiel vor zwei Wochen in Leitershofen aufgrund der Verletzungen von Vinny Curta und Bene Schwarzenberger verloren hatte, galt es das zweite Entscheidungsspiel der Hinrunde zu gewinnen.

Eine unverhoffte Unterstützung erhielt die Mannschaft dabei in Person von Victor Martinez. Der 20-jährige Spanier kam kurzerhand dank seines Beraters und ehemaligen Publikumslieblings Braulio Arias Hernandez nach Nördlingen. Als Flügelspieler, der dank seines guten Ballhandlings auch im Aufbau eingesetzt werden kann, soll er dem Team helfen, die Hinrunde mit einer positiven Bilanz abzuschließen. Nach langem Zittern kam Samstagmorgen die Freigabe durch den DBB und Martinez war bereit, in Augsburg erstmals das Trikot der Rieser zu tragen.

Die TSVler erwischten einen besseren Start in die Partie, vor allem, weil die Fuggerstädter Bene Schwarzenberger nicht im Eins gegen Eins verteidigen konnten (2:8, 4. Minute). Erst eine Umstellung auf eine Ball-Raum-Verteidigung erlaubte den Augsburgern, die Rieser offensiv etwas einzuschränken. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich erhöhten Philipp Steinmeyer und Bene Veh zum Viertelende auf 12:19.

Zu Beginn der zweiten zehn Minuten trugen Victor Martinez und Jan Schmalfeld mit jeweils sechs Punkten dazu bei, dass die Führung erstmalig zweistellig wurde (17:31, 17. Minute). Als der Augsburger Trainer reagierte und den ehemaligen Nördlinger Jonas Zink zurück aufs Feld schickte, konnte dieser nahezu im Alleingang den Rückstand verkürzen. Durch zwei erfolgreiche Distanzwürfe hielt Robin Seeberger die Rieser im Spiel und sorgte für die 29:37 Halbzeitführung.

Obwohl die Nördlinger durch Martinez und Seeberger gut in die zweite Hälfte starteten, wendete sich das Blatt im Anschluss. Ein 14:2-Lauf brachte die Augsburger wieder in Schlagdistanz und ließ die Stimmung in der Halle ansteigen (43:45, 26. Minute).

Genau, als es darauf ankam, übernahmen aber die beiden Nördlinger Leistungsträger die Verantwortung. Philipp Steinmeyer und Robin Seeberger waren von der Verteidigung nicht mit legalen Mitteln zu stoppen und stellten zum Viertelende den alten Vorsprung wieder her.

Nach der kurzen Pause entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem beide Mannschaften zusammen elf Dreier trafen. Die Rieser konnten die deutliche Führung bis zu den letzten Spielminuten halten (67:78, 38. Minute), bis die Show des Nico Breuers begann. Der zweitligaerfahrene Flügelspieler erzielte in drei aufeinanderfolgenden Angriffen drei Dreier und verkürzte auf 76:82.

Als Victor Martinez den einzigen seiner zwölf Freiwurfversuche verfehlte, war einmal mehr Robin Seeberger zur Stelle, schnappte sich den Offensivrebound und entschied das Spiel vorzeitig. Martinez setzte mit zwei weiteren Freiwurftreffern den Schlusspunkt zum verdienten 87:79-Auswärtssieg.

Einmal mehr war es beeindruckend zu sehen, wie die junge Truppe, auch dank der Unterstützung der mitgereisten Fans, dieses Spiel souverän gewann. Die Rückschläge lassen das Team nur noch weiter zusammen- und über sich hinauswachsen. Die nächste Chance, dies unter Beweis zu stellen, bietet sich dem Team am kommenden Samstag um 19:30 Uhr zum letzten Spiel des Jahres gegen die Mannschaft aus Neumarkt.

Für den TSV Nördlingen spielten: Flo Sefranek, Johannes Steinmeyer 3 (1 Dreier), Bene Schwarzenberger 4, Julius Kluger, Victor Martinez 19 (11/12 Freiwürfe), Philipp Steinmeyer 19 (4 Dreier), Robin Seeberger 23 (9/10 Freiwürfe, 2 Dreier), Flo Knie, Tobias Mussgnug 5, Jan Schmalfeld 6 und Philipp Lämmermeier.