13. Juli 2019 | Quelle: Rieser Nachrichten
Die Nördlinger holen einen erfahrenen Spieler zurück ins Ries. Welche Schwerpunkte dem Verein in der kommenden Saison wichtig sind
Was in Nördlingens Handel und Wirtschaft seit Jahren propagiert wird, nämlich den Klick in der Heimatstadt Nördlingen zu lassen, wollen die Nördlinger Herrenbasketballer nun konsequent umsetzen: Ein altes Konzept, das mit neuen und heimischen Kräften echten Rieser Basketball anbietet und Fans und Publikum wieder in seinen Bann schlagen möchte.
Nach der erfolgreichen Saison ohne Heimniederlage und einem guten zweiten Platz hinter dem FC Bayern steht die Regionalligamannschaft des TSV Nördlingen vor einem Umbruch. Seit einigen Wochen steht fest, dass keiner der drei Profis – Shaquan Cantrell, Garny Garcia Nivar und Georgi Krastev –, die zusammen über 65 Punkte pro Partie erzielten, nächste Saison für den TSV auflaufen werden. Ebenfalls nicht mehr zur Verfügung stehen werden aus beruflichen und privaten Gründen Lukas Scherer, Max Lang und Mehdi Ruppert.
Die Planungen für einen erneuten Start in der Südstaffel der Regionalliga Südost laufen auf Hochtouren. Als ein wichtiges Ergebnis wurde ein Plan erstellt, der eine Rückkehr zu den attraktiven Regionalspielzeiten vorsieht. Ähnlich wie früher ein Michael Lake oder Bill Bessior soll ein Profispieler das Team auf und abseits des Platzes unterstützen und führen. Dabei liegt der Fokus auf der Entwicklung junger und einheimischer Spieler. Das gemeinsame Ziel: ergebnisoffener, aber attraktiver und spannender Nördlinger Herrenbasketball.
Gleich zu Beginn konnten zwei Erfolgsmeldungen verkündet werden: zum einen gelang dem Management um Florian Deffner mit einer Rückholaktion ein großer Coup: Robin Seeberger wird nach einem erfolgreichen Jahr in Treuchtlingen nächste Saison wieder für Nördlingen auflaufen. Mit seinen Fähigkeiten unter dem Korb punkten zu können und auch von der 3er-Linie seine Gegner im Eins-gegen-Eins schlagen zu können, verkörpert er den Prototyp des modernen Big Man. Neben seinem verlässlichen Wurf aus der Mitteldistanz und dem 3-Punkte-Bereich, wird er die Verteidigung durch seine Größe und Rebound-Stärke auf ein höheres Niveau bringen. Zudem passt er vor allem aufgrund seines Charakters, seiner Einstellung und seiner Verbundenheit zu Nördlingen perfekt in die neue Philosophie der Mannschaft.
Zum anderen konnte mit der Zusage von Sebastian Moll als Headcoach ein trotz seines jungen Alters (30) echtes Nördlinger Basketball-urgestein gewonnen werden. Sein bisher größter Erfolg war der Gewinn des deutschen Pokals mit der U18 des TSV Nördlingen im Jahr 2013. Letzte Saison führte „Sebbi“ die Reserve der Herren ungeschlagen zum Meistertitel in der Bezirksklasse und konnte eine Anzahl junger Spieler zu Höchstleistungen motivieren. Seine Erfahrung und Kompetenz werden gerade den jungen Spielern helfen, sich in einer schwierigen Liga zurechtzufinden. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Förderung und der optimalen Entwicklung und Ausbildung einheimischer und junger Spieler, um diesen mehr Spielanteile zu ermöglichen. Bestes Beispiel in der vergangenen Spielzeit ist Philipp Steinmeyer, der im Laufe der Saison immer mehr Verantwortung übernommen hatte und mehrfach Topscorer der Mannschaft war. Neben Steinmeyer werden dessen Zwillingsbruder Johannes sowie Florian Knie als wichtige Säulen im Team bleiben.
Die beiden Jugendspieler Benedikt Schwarzenberger (16) und Linus Hecht (17) sollen noch mehr Verantwortung auf dem Platz bekommen. Zudem stoßen mit Tobias Mussgnug, Philipp Lämmermeier, Andi Ruf und Jan Schmalfeld vier Spieler aus der Herren II zum Team hinzu. Während der erfahrene Tobias Mussgnug bereits in der Regionalliga eingesetzt wurde, ist die Liga für die anderen Spieler Neuland. Headcoach Moll traut den jungen Spielern jedoch zu, einen weiteren Schritt in der Entwicklung zu nehmen. Ein Bestandteil des neuen Konzepts ist zudem der fließende Übergang zwischen Jugend- und Herrenbereich. So stehen weitere Jugendspieler im Trainingskader, die den Sprung in die Regionalliga schaffen sollen. Im Management gibt es ebenfalls eine Veränderung: Walter „Leo“ Emmert zieht sich nach Jahren aufopferungsvoller Arbeit aus dem operativen Geschäft zurück.
Robin Seeberger kehrt nach Nördlingen zurück. Achivfoto: Jochen Aumann