8. April 2019 | von Robert Milde
Pro Monat 50 Pfennig Mitgliedsbeitrag
Bei der Mitgliederehrung wird ein vergilbter Vereinsausweis aus dem Jahr 1958 allseits bewundert. Auszeichnungen für 40, 50 oder sogar 60 Jahre im größten Verein der Stadt.
60 Jahre beim TSV Nördlingen (vorne von links): Klaus Büttner, Lotte Ulrich, Emil Klaß, Martin Jeromin, Günter Löffler sowie (dahinter) Rainer Heisig, 1. Vorsitzender Helmut Beyschlag, Günter Thum und 2. Vorsitzender Wolfgang Winter.
Bild: Foto Hirsch
Das Schönste an den Jubiläumsveranstaltungen der Sportvereine ist das Schwelgen in Erinnerungen. Manch einer kramt dabei altehrwürdige Stücke hervor, von denen man kaum glauben mag, dass es sie noch gibt. Bei der jüngsten Mitgliederehrung des TSV 1861 Nördlingen im Rathausgewölbe hatte Günter Löffler, später für 60 Jahre Mitgliedschaft geehrt, solch ein museumsreifes Objekt dabei: seinen Mitgliedsausweis von 1958, im Innern fein säuberlich beklebt mit Quittungsmarken für den Vereinsbeitrag. Der damals fällige und noch bis September 1960 gültige Obolus pro Monat: 50 Pfennig.
Der Mitgliedsausweis von Günter Löffler aus dem Jahr 1958 mit den monatlich eingeklebten Quittungsmarken wurde allseits bewundert. Bild: Robert Milde
Die Ehrung langjähriger Mitglieder gehöre zu den angenehmen Pflichten eines Vorsitzenden, betonte TSV-Chef Helmut Beyschlag in seiner Begrüßung. In unserer schnelllebigen Gesellschaft sei eine solch lange Verbundenheit zum Verein nicht selbstverständlich. Der TSV Nördlingen sei eine Institution, die aus dem Stadtleben nicht wegzudenken sei, meinte Beyschlag weiter. Und wörtlich: „Wir befinden uns aktuell in einer sehr guten Phase des Vereinslebens, sowohl sportlich, als auch wirtschaftlich. Es herrscht eine sehr harmonische Grundstimmung und gibt aufgrund der großen Transparenz keine Eifersüchteleien oder Neid in den Abteilungen.“ Zudem habe der Verein ein erhebliches Stück Professionalität erreicht. Der Vorsitzende ging abschließend auf die politischen, gesellschaftlichen und sportlichen Ereignisse in den Jahren ein, in denen die Jubilare in den Verein eingetreten seien, also 1958, 1968 und 1978. Die Palette reichte dabei von der Einführung der Verkehrssünderkartei in Flensburg, über die deutsche Fußballmeisterschaft des 1. FC Nürnberg bis zum Drei-Päpste-Jahr in der katholischen Kirche.
Oberbürgermeister Hermann Faul, selbst seit mehr als 50 Jahren Mitglied, wies in seinem Grußwort darauf hin, dass es in der Stadt insgesamt 250 Vereine gebe – große und kleine, alte und neue. Den Stellenwert des TSV erkenne man nicht zuletzt daran, wie positiv er in den letzten Jahren wahrgenommen worden sei. Deshalb könne er nur danken und wünschen: „Weiter so!“
Für 40 oder 50 Jahre im Verein geehrt (vorne von links): Dora Emmert, Elfriede Hegele, Helga Steinmeier, Vorstandsmitglied Traudl Bauer. In der Mitte Oberbürgermeister Hermann Faul, Rainer Heckmeier, Hermann Häfele, Hans Wenninger, die Vorstandsmitglieder Norbert Ziegler und Annette Zittrell, Dagmar Spannbauer, Friedrich Eberle, Edmund Graf sowie (hinten) Paul Wiedemann, Anneliese Zinke, Robert Milde und Dieter Stach. Bild: Foto Hirsch
Die Ehrungen im einzelnen (zum Teil in Abwesenheit): 70 Jahre: Karl Zeitelhack. – 60 Jahre: Klaus Büttner, Rainer Heisig, Martin Jeromin, Emil Klaß, Günter Löffler, Günter Thum, Lotte Ulrich. – 50 Jahre: Friedrich Eberle, Dora Emmert, Edmund Graf, Hermann Häfele, Elfriede Hegele, Robert Milde, Helga Schaal, Dieter Sieber, Dieter Stach, Helga Steinmeier, Hans Wenninger. – 40 Jahre: Rainer Heckmeier, Jürgen Landgraf, Dagmar Spannbauer, Horst Sulzbach, Renate Troll, Martina Walk, Paul Wiedemann, Anneliese Zinke.