22. August 2019 | von Otto Troll

Auf einem sportlich respektablen Niveau bewegten sich auch in diesem Jahr wieder die 60 Teilnehmer, die im Frühjahr 2019 beim TSV Nördlingen mit den Aufgaben des deutschen Sportabzeichens begonnen und den Wettkampf nun in den letzten Tagen zu einem guten Ende gebracht hatten.

Damit wurde das Rekordergebnis aus dem letzten Jahr mit 66 Teilnehmern nur knapp verfehlt.

Beim deutschen Sportabzeichen, das beim TSV Nördlingen eine lange Tradition hat und aktuell von den beiden Betreuern Renate und Otto Troll nun schon zum elften Mal organisiert wurde, geht es vor allem darum, sportliche Vielfalt und Fitness in verschiedenen Sportarten nachzuweisen. Der geforderte Vierkampf in den Bereichen Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination kann in der Leichtathletik, im Schwimmen, per Fahrrad, auf der Walking-Strecke, aber auch im Gerätturnen oder alternativ sogar mit Seilspringen absolviert werden. Von diesen Wahlmöglichkeiten machten die Teilnehmer denn auch reichlich Gebrauch. Wenn es beispielsweise im Teilbereich Schleuderball mit der nicht ganz einfachen Drehtechnik nicht klappen wollte, konnte man ausweichen und sich eventuell über Seilspringen zu einem Erfolgserlebnis verhelfen. Da waren dann schon die Spezialisten gefragt und ohne intensives Training ging gar nichts Mit ganz besonderen Leistungen machten einige Athleten auf sich aufmerksam. Laura Geiselsöder, ansonsten vor allem als Top-Basketballerin bei den Nördlinger Angels bekannt, wuchtete den 2kg-Medizinball auf 12,40 m und der Schleuderball landete bei 30,70m. Julia Engert ist im Wasser eine Klasse für sich: 18:58 Minuten über 800m und 20,8 sec beim 25m-Sprint. Die Ausdauerathletin Simone Müller brachte aus purer Neugier die Ausdauerleistungen gleich dreimal ein: 13:43 Minuten für die 3000m, 53:38 Minuten über 7,5 km Walking und 39:30 Minuten über 20 km Rad. Bei den Männern überragte Neuzugang Steffen Brenner mit 12,5 sec über 100m, 11:36 Minuten über 3000 m und phänomenalen 45,70 m mit dem Schleuderball. David Wittner, zum zweiten Mal dabei, fiel vor allem mit seinen 17,30 m beim Medizinball-Weitwurf auf. Der athletische Marcel Schwefel preschte auf dem Fahrrad im Bereich Schnelligkeit die 200 m mit fliegendem Start in 14,3 sec herunter und war auf dem 20km-Rundkurs mit 35:40 Minuten der Schnellste. Den Vogel schoss aber „Altmeister“ Willi Schleicher, zum 38. Mal (!) am Start, in der AK 80 ab. Er hatte sich in die Disziplin Schleuderball förmlich verbissen, war aber trotz zahlreicher Versuche über Silber nicht hinausgekommen. Beim 10. und letzten Termin wechselte er den Bereich und verbesserte sich in der Schnelligkeit über 30 m auf 5,9 sec und schaffte damit in seiner Gesamtbilanz doch noch das Gold-Niveau. Große Freude und ausgelassener Jubel! Bemerkenswert immer wieder der familiäre Charakter und die harmonische Atmosphäre im Wettkampf: Ehepartner auf dem 7,5km-Walking-Kurs oder Vater-Tochter-Gespanne auf der 3000m-Strecke im Stadion, die dann gemeinsam Brust an Brust ins Ziel kommen!

So waren denn bei der abschließenden Siegerehrung im Rieser Sportpark alle zufrieden. Urkunden, fast ausschließlich in Gold, und Abzeichen konnten entgegengenommen werden. Otto Troll bedankte sich in seinem Schlusswort bei der Stadt Nördlingen für die gute Kooperation bei der Überlassung der Sportstätten, besonders des Freibades, und ganz besonders bei Fritz und Anneliese Schwefel, die wieder einmal zuverlässige Helferdienste geleistet hatten. Auch TSV-Vorsitzender Helmut Beyschlag ging in seiner Würdigung ausführlich auf den Stellenwert und auf den Umfang des Sportabzeichens beim TSV Nördlingen ein, der zur Bewältigung zahlreiche Helferhände benötigt.

Gruppenbild der Teilnehmer des deutschen Sportabzeichens beim TSV 1861 Nördlingen. Foto: Finck Foto- und Medientechnik