22. September 2020 | von Georg Kaulfersch
Gegen den TTC Langweid starten die TSV-Männer mit einem bitterem 5:7 in die Bezirksoberligasaison, präsentieren sich aber stark
Ihr erster Auftritt in der Bezirksoberliga führte die TSV-Erste am Samstag nach Langweid zum Traditionsverein TTC. Während die Nördlinger sich das Minimalziel ‚Klassenerhalt‘ gesetzt haben, zählt Langweid zur Ligaspitze – die Kräfteverhältnisse schienen klar verteilt.
Durchaus überraschend war es insofern, dass ein glänzend aufgelegter Eugen Berg Ausnahmespielerin Katharina Schneider im Eröffnungsspiel einen Satz stehlen konnte, wenngleich diese sicher mit 3:1 gewann. Schneider, ihres Zeichens Jugendeuropameisterin und ehemalige Damenbundesligaspielerin, beendete vor kurzem mit 34 Jahren ihre Profi-Karriere und schlägt nun bei den Herren auf. Einem ungefährdeten Sieg von Leitwolf André Hock folgten zwei Niederlagen im mittleren Paarkreuz. Beeindruckend war dort der Auftritt des Langweider Nachwuchsasses André Thiebau, der im letzten Jahr das bayerische Top 10 (U13) gewann und sowohl Marcel Kirschner als auch Tobias Liebl in attraktiven Partien besiegte.
Doch Nördlingen kämpfte sich zurück in die Partie und glich mit zwei Siegen im hinteren Paarkreuz auf 3:3 aus. Überraschend war der Sieg von Tim Schröppel, der sich als Ersatzspieler in der klaren Außenseiterrolle befunden hatte. Sein unorthodoxes Hochrisikospiel erlaubte dem überforderten Bernd Michl weder Atem- noch Orientierungspause; Schröppel gewann 3:0.
In der hochkarätigsten Begegnung des Abends konnte Hock gegen Schneider zwar das hohe Tempo mitgehen, entschied aber keinen der engen Sätze für sich und unterlag mit 0:3. Als entscheidend erwiesen sich Schneiders Aufschlagvariationen, während sich die Akteure im offenen Spiel ausgeglichene Ballwechsel lieferten. In einem seiner stärksten Auftritte bist dato bezwang Eugen Berg parallel Achim Dittmann mit 3:1. Der Schlüssel zum Sieg war eine ruhige Aufschlagannahme, vor allem aber Bergs ‚Trademark-Shot‘, die Rückhandpeitsche über dem Tisch, die an diesem Abend in hoher Quote ihr Ziel fand.
Völlig unerwartet rückte damit beim Stand von 4:4 ein Nördlinger Sieg in den Bereich des Möglichen. Doch wieder erstickte die starke Mitte Langweids die Nördlinger Hoffnungen und brachte das Heimteam mit zwei klaren Siegen 6:4 in Front. Zwar gelang Sven Svendsen im engsten Spiel des Abends nach der Abwehr von Matchbällen ein Erfolg im Entscheidungssatz, doch am Nebentisch unterlag in der letzten Partie Schröppel der Langweider Nummer sechs, die ihrem Team damit zum 7:5-Heimerfolg verhalf.
In der anschließenden Spielanalyse wies Tobias Liebl auf Defizite seines Teams im Rückschlagbereich hin: „Während wir im offenen Spiel auf Augenhöhe agieren, waren die schwachen Returns heute unsere Achillesferse. Das müssen wir verbessern.“ Unabhängig davon zeigte sich Liebl sehr zufrieden mit dem Auftreten der Mannschaft: „Uns war vor dem Spiel klar, dass ein Sieg ganz schwer wird. Dennoch wollten wir als klarer Außenseiter alles geben und haben gezeigt, dass wir konkurrenzfähig sind. Auch wenn diese knappe Niederlage natürlich schmerzt, bin ich mir sicher, dass wir uns mit einer ähnlichen Leistung gegen andere Teams behaupten werden.“
Eine erste Chance dazu bietet sich am kommenden Samstag um 18:00 Uhr in der Schillerhalle. Dort trifft die Mannschaft zum Heimspielauftakt allerdings auf den Aufstiegskandidaten Westheim.