7. Oktober 2019 | von Hans Niederhuber

Der Taubertal 100 Ultra-Lauf findet jedes Jahr am ersten Oktoberwochenende statt; dieses Jahr bereits zum sechsten Mal.

Organisiert wird die Laufveranstalltung seit Anbeginn von Hubert Beck, der eine Größe in der Ultramarathonszene ist und auch schon mehrere Fachbücher über diesen Sport geschrieben hat. "Taubertal 100" ist im Vergleich der größten Laufveranstalltungen über 100 Km in Deutschland auf dem fünften Platz.

Es wurden vier verschieden lange Punkt zu Punkt Ultramarathons angeboten. Start war gemeinsam in Rothenburg ob der Tauber, das Ziel für die 50 Km lange Strecke war in Bad Mergetheim, die 71 Km lange Strecke endete in Tauberbischofsheim, die 100 Km Distanz führte bis nach Wertheim und die 100 Meilen (161 Km) reichten bis Gemünden. Die 100 Meilen Strecke wurde dieses Jahr so angepasst, das sie bestenlistenfähig ist und die Rekorde ab sofort international anerkannt werden. Wegen der Punkt-zu-Punkt-Strecke wurden alle 5 Km Getränke- und alle 10 Km Verpflegungsstationen eingerichtet. Dazu wurden noch bis zu 4 Drop-Bag-Stationen angeboten an denen sich die Athleten von nicht mehr benötigten Utensilien entledigen konnten oder was neues mitnehmen konnten.

Der Samstag begann schon früh am Morgen, 4:30 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück, um 5:20 Uhr machten sich die rund 300 Läufer und Läuferinnen und Begleitpersonen vom Hotel Rappen mit Fackeln in der Hand auf den Weg durch die Innenstadt in den Burggarten. Ein Ritter zu Pferde schickte von dort die Läufer ins 100 Km entfernte Wertheim um eine Botschaft zu überbringen. Gemeinsam ging es hinunter zur Eiswiese, wo der offizielle Start für den "Taubertal 100" um 6 Uhr war. Bei leichtem Regen, der jedoch später stärker wurde ging es aus Rothenburg Richtung Creglingen. Nach cirka 3 Stunden hatte der Wettergott ein Einsehen mit den Sportlern und schloss seine Pforten. Bei frischen 9-10 Grad und leichtem Wind ging die wunderschöne, meist flache Strecke der Tauber entlang, durch die herrlichen Burgen- und Schlösserstädte Weikersheim, Bad Mergetheim, Tauberbischofsheim, Gamburg und anderen. Schon von der Ferne hörte man die für die Läufer gespielten Fanfaren von den Turmspitzen aus. Die Ziele lagen zwar alle tiefer als der Start in Rothenburg, jedoch mussten auf der Strecke Anstiege von fast 1.200 Höhenmeter (bei 100 Km) bewätigt werden und die meisten davon auch noch die letzten 12 Km.

Weltrekord auf 100 Meilen

Die 100 Meilen beendeten 22 Männer und 2 Frauen. Der Niederländer Jan Albert Lantink gewann in neuer Weltrekordzeit von 13:59:44 Stunden. Linda Boros aus Ungarn kam in 19:37:55 Std., Purity Jenninger vom Team Taubertal 100 in 25:20:00 Std. ins Ziel.
Die 50-Km Strecke beendeten von 41 gestarteten Athleten 28 Männer und 11 Frauen. Erster war Mario Müller vom Team Erdinger Alkoholfrei in 3:42:00 Std., schnellste Frau war Jessica Göttel vom Benefizteam 42x42,195 in 4:33:14 Std..

Die 71-Km Strecke finishten 33 Männer und 11 Frauen. Schnellster Mann war Marco Bscheidl von der LG Passau in 5:21:36 Std., erste Frau war Brigitte Knapp in 6:53:48 Std..

Auf der 100-Km Strecke waren 183 Teilnehmer angemeldet, 151 gingen an den Start, gefinisht haben 117 Männer und 26 Frauen. Serhii Popov aus der Ukraine vom Salomon Running Club verfehlte sein Ziel, die 7 Stunden Marke zu knacken und kam nach 7:20:39 Std. ins Ziel. Erste Frau wurde die Britin Catherine Chariton bei ihrem ersten Ultramarathon in 9:52:40 Std..

Vom Marathon, über die 50 Km, 60 Km und 74 Km zum 100 Kilometerlauf

Unter den Finishern der 100- Kilometer-Strecke waren auch Simone Müller und Hans Niederhuber vom TSV Nördlingen. Hans Niederhuber erreichte das Ziel in Wertheim in 11:48:15 Std. als 69. der Gesamtwertung und 3. seiner Altersklasse. Simone Müller überquerte die Ziellienie nach 12:19:16 Std. als 9. Frau und erste ihrer Alterklasse.

Weitere Ergebnisse unter:  https://www.racesolution.de

Nach dem Zieleinlauf in Wertheim erhielten beide Ihre Fishermedaillie und wurden zum Ritter von Rothenburg geschlagen. Seit diesem Jahr gibt es die Challenge Biel-Taubertal, vielleicht das nächste Ziel.

Das erste Foto ist kurz vor dem Fackellauf zum Burggarten, Simone Müller und Hans Niederhuber. Foto: Christina Niederhuber

Das zweite Foto ist vom Durchlaufen im Schloss Weikersheim, Simone Müller und Hans Niederhuber. Foto: Hans Niederhuber