7. August 2023 | Quelle: Rieser Nachrichten (Nico Lutz)
Gegen Aufstiegskandidat Landsberg zeigen die Nördlinger eine geschlossene Mannschaftsleistung und gewinnen furios mit 3:0. Maksimovic überzeugt beim Startelf-Debüt.
Mehr als 800 Zuschauerinnen und Zuschauer hat die Bayernliga-Partie zwischen dem TSV Nördlingen und dem TSV Landsberg am Samstagabend in das Gerd-Müller-Stadion gelockt, und die wurden für ihre Entscheidung belohnt: Sie sahen ein schnelles, abwechslungsreiches und vor allem chancenreiches Spiel, an dessen Ende der TSV Nördlingen verdient seinen ersten Heimsieg in dieser Spielzeit feierte.
Von einem anfänglichen Abtasten konnte in dieser Partie keine Rede sein. Landsberg, bei denen Ex-Bundesligaprofi Sascha Mölders zunächst auf der Bank saß, testete bereits nach zwei Minuten Schlussmann Daniel Martin, der mit einer Faustabwehr reagierte. Auch die Heimmannschaft, die erstmals mit Sasa Maksimovic und Daniel Ernst begann, war sofort im Spiel und fiel durch aggressives Anlaufen auf. Maksimovic konnte nach vier Minuten einen Rückpass der Landsberger erlaufen, doch er wurde bei seinem Abschluss im letzten Moment geblockt. Kurz darauf eroberte der TSV erneut einen Ball im Spielaufbau der Gäste, doch Maksimovics Zuspiel war zu ungenau für Ernst. Eine Minute später hatte Nördlingen mehr Glück: Nach einer Freistoßvariante von Manuel Meyer wurde ein Abschluss zunächst geblockt, doch der zweite Ball landete bei Nico Schmidt, der aus kurzer Distanz zur Führung einschob.
Die Gäste brauchten bis zur 20. Minute, um den Schock zu verdauen, ehe der auffällige Daniel Leugner im Sechzehner zum Abschluss kam, Daniel Martin parierte mit dem Fuß. Direkt im Anschluss an diese Szene konterte der TSV Nördlingen mit Alexander Schröter, der im Mittelfeld klasse aufdrehte und Maksimovic in Szene setzte, dessen Abschluss an Landsbergs Torhüter vorbei in das Tor kullerte. Landsberg fiel mit dem Ball wenig ein, stattdessen war es weiterhin die Mannschaft von Karl Schreitmüller, die gefährlich wurde. Nach einer Ecke von Manuel Meyer köpfte Jakob Mayer an den Pfosten.
Erst kurz vor der Pause fanden die Gäste wieder den Weg in die gefährliche Zone, Daniel Martin hielt zunächst einen Kopfball nach Freistoß, wenig später parierte er glänzend aus elf Metern gegen Leugner, der von Kapitän Steffen Krautschneider freigespielt wurde. Die Landsberger Defensive hatte weiterhin große Probleme mit den langen Bällen auf den Bosnier Maksimovic, der in der 43. Minute nach Ballgewinn von Puscher erneut in Richtung Tor marschierte, ehe ein schlechter Kontakt die Chance zunichtemachte. Damit war der erste Durchgang noch immer nicht vorbei, der ansonsten unauffällige Nico Karger scheiterte mit einem Freistoß aus 25 Metern am starken Martin, per Kopf vergab der kopfballstarke Aracic nach Eckstoß.
Spielertrainer Mölders zeigte seine Unzufriedenheit zur Pause mit einem Doppelwechsel, bei dem er Kapitän Krautschneider auswechselte und sich selbst in die Partie brachte. Die Schreitmüller-Elf machte genau da weiter, wo sie in der ersten Halbzeit aufgehört hatte. Schröter ließ sich im Dribbling auch von einem Foul nicht aufhalten und fand Meyer, der jedoch nur das Außennetz traf. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, innerhalb von kürzester Zeit hatten beide Teams gute Umschaltmöglichkeiten, Daniel Ernst verpasste knapp und Leugner schoss nach feinem Doppelpass mit Mölders vorbei an Daniel Martin, vorbei am Tor. Wild wurde es in der 64. Minute, als zunächst Mölders aus kürzester Distanz am Nördlinger Tormann scheiterte und die TSV-Abwehr im Verbund Nachschüsse blockte. Nördlingen beruhigte das Spiel in der Folge und fand in der 83. Minute die Entscheidung. Nach einem Doppelpass mit dem eingewechselten Simon Gruber fand Puscher den frei stehenden Schröter, der eiskalt links unten einnetzte. In der langen Nachspielzeit spielte Mölders per Chipball Karger an, doch Daniel Martin hielt die Null fest.
Karl Schreitmüller, Trainer TSV Nördlingen: „Unser Matchplan ist perfekt aufgegangen, wir wollten Landsbergs Spieleröffnung zerstören, das ist uns gelungen. Der Einsatz hat bei allen gestimmt, wir haben alles reingeworfen und geblockt. Heute hat alles funktioniert, vor allem das Mittelfeld war überragend.“
Sascha Mölders, Spielertrainer TSV Landsberg: „Heute haben wir alles vermissen lassen, ein sehr enttäuschender Auftritt. Wir waren zu ängstlich, mutlos, nicht griffig. Durch einen Standard geraten wir in Rückstand, das zweite Tor war abseitsverdächtig. Die Schiedsrichterleistung war schlecht, aber nicht spielentscheidend. Wir haben hier absolut verdient verloren.“
TSV Nördlingen: Martin; Puscher, Maksimovic (61. Gruber), Mayer (87. Trautwein), Schüler, Ernst (78. Grimm), Schröter (88. Pesut), Schmidt, Taglieber, Mayer, Hertlein (79. Rauser)
TSV Landsberg: Cymer; Spennesberger, Holdenrieder (66. Negic), Krautschneider (46. Mölders), Leugner, Helmbrecht (76. Speiser), Aracic, Cekic (66. Stubhan), Karger, Dobras (46. Dobras), Hutterer