3. Februar 2020 | von Sebastian Moll

Die Rieser klettern mit dem 66:61-Sieg auf Rang drei der Tabelle.

In einer spannenden und intensiv geführten Partie haben die Nördlinger Basketballer vor 150 Zuschauern gegen die München Baskets mit 66:61 (38:38) gewonnen. Durch den achten Erfolg im 15. Saisonspiel klettern die Rieser auf Rang drei in der Tabelle.

Der Andrang vor dem Spiel in der altehrwürdigen Mehrzweckhalle war ob der begrenzten Zuschauerzahl groß. Bereits eine Stunde vor Spielbeginn fanden sich die ersten Fans vor der Kasse ein, um eine Eintrittskarte zu ergattern. Anders als vergangene Woche, als man sechs Minuten auf die ersten Punkte der Nördlinger warten musste, eröffnete Anthony Gamble gleich den ersten Angriff mit einem erfolgreichen Dreier.

Doch auch die Gäste fanden gut ins Spiel und nutzten die Nachlässigkeiten in der Verteidigung der Hausherren aus. Insbesondere Hannes Obermann war nicht zu halten, traf drei Distanzwürfe in den ersten sechs Minuten und brachte sein Team in Front (10:17, 6. Minute). Nach einer Auszeit fingen sich die Rieser wieder und erlaubten in den verbleibenden vier Minuten lediglich zwei Punkte, während man im Angriff vermehrt Anthony Gamble fand, der mit zwölf Punkten im ersten Viertel nicht zu stoppen war (17:19, 10. Minute).

Auch im zweiten Viertel blieb das Spiel gleich. Die TSVler zeigten ungewohnte Nachlässigkeiten in der Verteidigung und wussten sich oftmals nur durch Fouls zu helfen. Der Münchner Leistungsträger Basti Ebertz konnte dies zu seinen Gunsten ausnutzen und erzielte elf seiner 17 Punkte in diesem Viertel. Im Angriff hingegen verstanden es die Rieser, die aggressive Mann-Verteidigung der Gäste zu attackieren und erzielten insgesamt 21 Punkte in den zweiten zehn Minuten. Mit ausgeglichenem Spielstand von 38:38 ging es in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel überraschten die Münchner die TSVler mit einer Umstellung auf eine Zonen-Verteidigung. Dieser Schachzug schien zunächst aufzugehen, da die Rieser ohne Tobias Mussgnug (krank) und Jan Schmalfeld (Verletzung im 1. Viertel) Mühe hatten, die Schwachstellen der Zone zu attackieren. Dies führte zu einem 7:0-Lauf der Münchner in den ersten vier Minuten der zweiten Halbzeit (38:45, 24. Minute). Nach einem Dreier von Gamble schlug die Stunde von Julius Kluger. Der erst 16-jährige Nachwuchsspieler war nun der Dreh- und Angelpunkt der Nördlinger Offense. Nach guten Bewegungen in die freien Räume traf er zunächst frech über Gäste-Center Steen und setzte in den nächsten Angriffen gekonnt seine Mitspieler ein. Die Energie übertrug sich auf die Zuschauer, die das Team lautstark unterstützten. Vergleichbar zum ersten Viertel ließen die Rieser nur noch vier Pünktchen der Gäste zu, so dass man mit einer 51:49-Führung in das Schlussviertel startete.

In diesem zeigte Philipp Steinmeyer einmal mehr, dass er zu den besten Verteidigern der Liga gehört. Mit permanentem Druck auf den gegnerischen Aufbau brachte er die Leidenschaft in das Spiel, die seinem Team auch im Angriff half. Nach einem Osvaldo Jeanty ähnlichen Dreier von Pascal Schröppel und einem erfolgreichen Distanzwurf von Felix Leitner führten die Rieser mit sechs Punkten (59:53, 24. Minute). Da Robin Seeberger jedoch mit vier Fouls belastet war, versuchten die Münchner erfolgreich ihren Center ins Spiel zu bringen und schafften es, das Spiel auszugleichen (61:61, 38. Minute). Doch wie bereits gegen Wolnzach ließ sich das Team davon nicht beeindrucken und erhöhte nochmals die Intensität in der Verteidigung. Nach einem starken Abschluss am Brett traf Gamble 30 Sekunden vor Schluss einen Dreier aus neun Metern und brachte die Stimmung in der Halle zum Kochen. Da der letzte Wurf der Gäste sein Ziel verfehlte, blieb es am Ende beim verdienten 66:61-Heimsieg. Einmal mehr bewies die Mannschaft Charakter und erlaubte nach schwächerer erster Halbzeit nur 16 Punkte in den letzten 16 Minuten. Vor der Saison wurde neben dem Klassenerhalt das Ziel ausgegeben, durch leidenschaftlichen Basketball mit jungen und einheimischen Spielern die Zuschauer für diese großartige Sportart wieder neu zu begeistern. Das Spiel am Samstag in der Mehrzweckhalle war für Spieler, Fans, Zuschauer und Verantwortliche ein deutliches Zeichen, dass man auf dem richtigen Weg ist.

Für Nördlingen spielten: Anthony Gamble 29 Punkte (4 Dreier), Jojo Steinmeyer, Felix Leitner 8 (1), Julius Kluger 4, Pascal Schröppel 3 (1), Philipp Steinmeyer 5 (1), Robin Seeberger 13, Flo Knie, Jan Schmalfeld, Philipp Lämmermeier, Bene Veh 4 und Magnus Münzinger.

Feiernde Basketballer in der Mehrzweckhalle: Sie schlagen die München Baskets nach einem spannenden Spiel. Bild: Gerd Lessau