21. November 2022 | von Katja Gerstmeyr

Am Wochenende fanden sich die Teams des TSV Nördlingen sowie des TS Jahn München in einer ungewöhnlichen Situation wieder. Gleich zwei Mal trafen die beiden Mannschaften der Regionalliga Südost aufeinander und bestritten Hin- und Rückspiel der Saison.

Am Samstag, dem ersten Spieltag, konnten die Nördlingerinnen mal wieder nur mit einem dezimierten Kader in der Landeshauptstadt antreten, da die Eigner Angels zweitgleich zuhause ranmussten. Immerhin für die Trainerposition wurde hochkarätiger Ersatz gefunden, denn Imre Szittya übernahm dankenswerter Weise die Aufgabe des Headcoach.

Der Start in die Partie verlief auf beiden Seiten mehr als holprig. Das Spiel war geprägt von Ballverlusten und Fehlpässen. Nach fünf Minuten prangte in der Jahn-Halle ein grandioser Spielstand von 0:3 auf der Anzeigetafel. Dann starteten die Gastgeberinnen einen 14:0-Lauf und ließen die Rieserinnen gekonnt hinter sich. Ursache für dieses Desaster waren die zahllosen Turnover im Ballvortrag. Erschreckend oft brachten die Nördlingerinnen den Ball nicht mal über die Mittellinie und lieferten Steilvorlagen für einfache Punkte der Heimmannschaft. Auch im zweiten Viertel änderte sich das Bild kaum und so sahen sich die Schwaben zur Halbzeit mit 39:19 im Hintertreffen.

Auch nach dem Seitenwechsel brachten die TSV-Damen ihre Probleme nicht unter Kontrolle. München punktete weiterhin fleißig, während sich die Rieserinnen weiterhin selbst im Weg standen. Lediglich im letzten Viertel gab es einige Lichtblicke. Die Gastgeberinnen wurden nun ihrerseits nachlässig in der Defense und so konnte die Niederlage wenigstens einigermaßen im Rahmen gehalten werden. Dennoch blieben die TSVlerinnen beim 79:58 weit unter ihren Möglichkeiten.

Das Rückspiel stand bereits am Sonntag in Nördlingen statt. Während das Team des TSV um weitere Spielerinnen verstärkt wurde, wechselte beim TS Jahn München über Nacht fast die gesamte Mannschaft. Nur sieben Spielerinnen konnten ins Ries anreisen und so waren die Münchnerinnen deutlich weniger offensiv- und verteidigungsstark wie noch am Samstag. Auch auf der Trainerposition gab es auf beiden Seiten einen Wechsel und so waren die Vorzeichen für das Rückspiel komplett andere als noch am Vortag.

Die Gastgeberinnen starteten konzentriert ins Spiel und gingen schnell in Führung. In eigener Halle glänzten sie durch eine hohe Trefferquote und überrannten die Damen aus der Landeshauptstadt mit 20:9. Im zweiten Viertel ließ der offensive Ansturm der Heimmannschaft etwas nach, dafür überzeugten sie nun mit einer stabilen Verteidigungsarbeit. Nur vier Zähler wurden den Gästen in diesem Spielabschnitt gestattet und so konnte die Führung weiter ausgebaut werden. Mit einem zufriedenstellenden 32:13-Halbzeitstand ging es in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel brachen die Schwaben dann etwas ein. Besonders beim Rebound arbeiteten die Hausherrinnen nicht als Team und ermöglichten den Münchnerinnen so zweite und dritte Chancen. Eine deutliche Ansage von Trainer Tony Imreh zeigte zwar durchaus ihre Wirkung, dennoch konnten die Gäste das dritte Viertel für sich entscheiden (48:34). Der letzte Spielabschnitt brachte erstmal einige Zeit keine Punkte für die beiden Teams. Die Offensive wirkte auf beiden Seiten ideenlos und unorganisiert. Beim 52:34 fünf Minuten vor Spielende war es daher schon äußerst unwahrscheinlich, dass die Gäste nochmal herankommen würden. Unglücklicherweise erlaubten sich die Nördlingerinnen in den letzten Minuten noch einige Unaufmerksamkeiten, was sie am Ende leider den direkten Vergleich gegen den TS Jahn München kostete. Dennoch war der 60:48-Sieg mehr als verdient.

Für Nördlingen spielten (Auswärtsspiel/Heimspiel): L. Graf (dnp/3), L. Michel (6/dnp), S. Keller (2/7), M. Modrzik (8/2), P. Wittig (12/6), K. Gerstmeyr (14/-), L. Geiselsöder (dnp/9), S. Nebrich (2/19), A. Löffler (14/14)